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Kategorie: Sonstiges

Wieder Winter

Nach dem Winter 2020/21 mit viel Schnee haben wir nicht damit gerechnet, dass auch der Diesjährige wieder so wird. Bereits Anfang Dezember gab es in Villach bis zu 40 cm Schnee und das hat uns weiße Weihnachten beschert – die ersten seit vielen Jahren. Und Anfang Jänner 2022 kam dann die nächste „Ladung“ – wieder ca. 30 cm. Natürlich mit alle den Problemen: schlecht geräumte Straßen, weil die Räumdienste nicht nach gekommen sind; mehrtägige Stromausfälle in mehreren tausend Haushalten, weil Bäume unter der Schneelast auf Stromleitungen gefallen sind.

Aber natürlich hat der viele Schnee auch seine schönen Seiten. Meine Frau und ich haben die Tage für Schneeschuhwanderungen genutzt – auf dem Hausberg der Villacher, dem Dobratsch. In meiner Jugend noch ein Schigebiet mit Liften, heute ein Naturpark mit sanftem Tourismus.

So war es einmal

Matador Holzbaukasten ca. 1954 Bild © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36774194

Wer erinnert sich an das Baukastensystem Matador? Ich glaube , ich war so ca. 6 Jahre alt, als ich zu Weihnachten meinen ersten Baukasten bekam. Damals noch mit den großen, kleinkindgerechten Klötzen und Verbindungsstäben. Sehr bald aber bekam ich die Baukästen in der „Normalgröße“, und Jahr für Jahr zu Weihnachten die nächste Erweiterung. Ich habe sehr gerne damit gespielt und nahezu alles gebaut, was in den Bauvorlagen zu finden war. Treibende Kraft war sicher auch mein Vater. Er war von Beruf Maschinenbautechniker und, soweit ich weiß, hat er selbst als Kind mit Matador gespielt (erfunden wurde es ja zu Beginn des 20. Jahrhunderts). Er hat mit Matador auch Fantasiemaschinen ohne Vorlage gebaut und ein wenig dürfte ich von seiner Begeisterung geerbt haben. Andere Baukastensysteme wie LEGO haben ihn nie interessiert. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass Matador zum einen aus Holz war (und mein Vater war auch ein leidenschaftlicher Hobbytischler) und die einzelnen Bauteile viel genauer gearbeitet waren als die Plastiksteine von LEGO. Soweit ich mich erinnere, habe ich bis zu meinem 16. Lebensjahr meine Modelle gebaut – inzwischen besaß ich alle Baukästen inkl. Sonderbaukästen; manche Modelle, z.B. ein Riesenrad, waren über einen Meter hoch. Irgendwann hat mich dann die Freude, etwas zu bauen, verlassen – zum Leidwesen meiner Eltern hatte ich bzgl. meiner beruflichen Interessen keine technischen Ambitionen, mich zog es mehr zu den Sozialwissenschaften. Die Baukästen habe ich allerdings immer noch, sie lagern im Keller – und vielleicht hat unsere Enkelin eines Tages Interesse daran.

CORONA-KRISE: Neue Normalität

Heute beginnt Woche 6 jener Maßnahmen, die die österreichische Bundesregierung am 16. März zur Bekämpfung der Pandemie verordnet hat. Hinzugekommen ist die Pflicht, Masken – genauer, einen Mund-Nasen-Schutz – zu tragen, sobald man ein Geschäft betritt.

Eine Variante des MSN

Inzwischen beginnt sich das Leben „gaaaaanz laaangsaaam“ zu normalisieren. Nur, wie die Bundesregierung dies handhabt, ist doch etwas seltsam.

  • Geschäfte bis max. 400m2 dürfen seit 14.04. geöffnet sein, größere erst ab 2. Mai (obwohl dort mehr Platz ist und die, durchaus wichtige Abstandsregel leichter eingehalten werden könnte)
  • Geschäfte in EKZ oder Fachmarktzentren dürfen ebenfalls erst ab 2. Mai öffnen (auch wenn sie kleiner als 400m2 sind)
  • Baumärkte durften öffnen, Möbelhäuser nicht
  • Waschstraßen bei Tankstellen dürfen öffnen, solche ohne Tankstellen nicht
  • Kleine Kfz-Werkstätten durften öffnen, große nicht
  • Und Schulen bleiben überhaupt bis Mitte Mai geschlossen.

Und eine weitere Diskussion ist in Österreich entbrannt: nämlich jene um die Verfassungsmäßigkeit all dieser Maßnahmen! Diese greifen teilweise massiv in die Grundrechte der Menschen ein. Und BK Kurz hat auf entsprechende Fragen von Journalisten eher flappsig und mit einem Grinsen gemeint, dass die Verfassungsjuristen gerne nach der Krise darüber befinden könnten, ob alles, was die Regierung verordnet hat, auch verfassungskonform war. Diese und ähnliche Aussagen haben zu teils massiven Protesten seitens der Opposition u.a. geführt. Zitat aus der KLEINEN ZEITUNG vom 20.04.:

Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) hat am Sonntagabend in der „Zib2“ betont, dass in der Coronakrise in Österreich vieles richtig gemacht worden sei. Dennoch sei es „wichtig, der Einhaltung der Grundrechte und der Verfassung ganz hohe Bedeutung“ einzuräumen, betonte Fischer. Die Verfassung sei „gut und bewährt“, der Verfassungsgerichtshof (VfGH) sei jedenfalls „unersetzlich“.

Bin schon neugierig, wie es weitergehen wird. Folgende Termine für eine weitere Lockerung der Maßnahmen scheinen festzustehen:

  • Anfang Mai: Öffnung aller Geschäfte
  • Mitte Mai: Öffnung der touristischen Einrichtungen (Hotels, Restaurants, Cafes etc.)
  • Ebenfalls Mitte Mai: Schulbetrieb soll wieder aufgenommen werden.

Und natürlich wird die Situation permanent neu bewertet: wie entwickeln sich Fallzahlen (Neuinfizierte, Behandlungen in den Krankenhäusern und dort besonders auf den Intensivstationen, Zahl der Genesenen …). Übrigens: am 20. April gab es in Österreich nur mehr rund 3.800 an Covid-19 Erkrankte! Es bleibt zu hoffen, dass sich die Zahlen weiter so positiv entwickeln und wir einem halbwegs normalen Sommer entgegengehen!